Inhalt:Auf dem sächsischen Schloss Dankerode versammeln sich die Regierungschefs der führenden westlichen Nationen zum G7-Gipfel, eingeladen von der deutschen Bundeskanzlerin Hilda Ortmann (Cate Blanchett), um auf eine globale Krise angemessen zu reagieren. Wichtig scheint die Erstellung eines vorläufigen Kommuniqués zu sein, doch die Gastgeberin ist sich mit dem französischen Staatspräsidenten Sylvain Broulez (Denis Ménochet) einig, dass es schwammig verfasst werden solle, damit sich die Staatsoberhäupter nicht zu konkreten Handlungen genötigt sehen.
Man schlendert durch den Park und besichtigt unterwegs die Ausgrabungs-Stätte einer 2.000 Jahre alten, mumifizierten Moorleiche aus der Eisenzeit, über die Sylvain offenbar mehr weiß als seine deutsche Kollegin. Die britische Premierministerin Cardosa Dewindt (Nikki Amuka-Bird) ist davon allerdings eher abgestoßen, und eine frühere Liaison mit dem kanadische Premier Maxime Laplace (Roy Dupuis) will sie lieber nicht aufnehmen, wobei Hilda nur allzu bereitwillig in die Bresche springt.
Beim Dinner in der Gartenlaube zeigt sich der schläfrige US-Präsident Edison Wolcott (Charles Dance) besorgt über Maxime, der gerade von einem Skandal und Eheproblemen geplagt ist. Derweil regt die Bildung von Arbeitsgruppen an, bei denen auch Japans Premier Tatsuro Iwasaki (Takehiro Hira) und der italienische Präsident Antonio Lamorle (Rolando Ravello) beteiligt werden. Während das Prozedere eher von privater Empathie als politischer Kompetenz der Weltenführer geprägt ist, greift die Krise mit Einbrechen der Nacht auch auf die Versammlung über.
Das Dienstpersonal ist unauffindbar, dunkle Gestalten attackieren, Moorleichen lassen Wasser, und wilde Kreaturen vollführen archaische Rituale um ein Lagerfeuer. Derweil tappt man durch die Dunkelheit, und Maxime stößt im Wald vor einem riesigen Hirn auf die verstörte Celestine Sproul (Alicia Vikander), Präsidentin der Europäischen Kommission. Ihre Warnungen beunruhigen die Spitzenpolitiker, doch Maxime erweist sich als tapferer Retter, während eine Künstliche Intelligenz schon längst eine Abschlusserklärung formuliert... Kritik:Wer einen Horrorfilm erwartet, sollte seine Erwartungen drastisch zurückschrauben, sind doch die sparsam eingesetzten Elemente des Genres eher als Metaphern zu verstehen. Im Vordergrund steht vielmehr die Versammlung der Politiker-Elite, die persifliert wird wie eine Clique, deren Picknick durch Unwetter verhagelt wird. Die Polit-Prominenz wird von Schauspiel-Prominenz spielfreudig und weitgehend treffend parodiert. Die geschliffenen Dialogen erzeugen beim Zuschauer zugleich Vergnügen wie auch Unbehagen, der schon immer ahnte, dass seine Volks-Vertreter ihren (hier arg bizarren) Sachzwängen mit Dilettantismus begegnen, den sie mit eloquenter Routine zu übertünchen versuchen. Regie:Guy Maddin, Evan Johnson, Galen Johnson Darsteller:Cate Blanchett, Roy Dupuis, Nikki Amuka-Bird, Charles Dance, Takehiro Hira, Denis Ménochet, Rolando Ravello, Zlatko Buric, Alicia Vikander Buch:Evan Johnson, Guy Maddin, Galen Johnson Produzenten:Liz Jarvis, Philipp Kreuzer, Lars Knudsen, Guy Maddin, Evan Johnson, Galen Johnson Musik:Kristian Eidnes Andersen |