Inhalt:Die Filmemacherin Uli Decker hatte jahrelang ein Geheimnis ihrer oberbayrischen Familie gehütet. Nach dem Unfalltod ihres Vaters erfuhr sie an seinem Sterbebett von dessen Frau von seiner Neigung zur Travestie. Uli erhielt dessen Hinterlassenschaft in einer Pappschachtel, die ihren Blick auf ihn mit einem Mal veränderte. Die Mutter wollte, dass ihre Töchtern davon erfuhren, doch sie schärfte ihnen ein, mit niemandem darüber reden zu dürfen.
Es ging um das Gefühl, nicht zu wissen, um wen sie trauern sollten, da der Papa, den sie verloren hatten, anscheinend jemand ganz anderer gewesen sei. So wurde dieses Geheimnis lange bewahrt, doch angeregt von einer Magierin in einer Bar, ihr Erbe anzunehmen, und mit dem ihrer Mutter abgerungenen Plazet versehen, beschloss Uli Decker die Geschichte ihres Vaters per Filmdoku zu erzählen, die sie anhand von Tagebuch-Einträgen und hinterlassenen Utensilien rekonstruiert.
Der Zuschauer erfährt, wie Helmut seine Leidenschaft der Transvestie auslebte, aus der Enge seines Heimatdorfes herausfuhr, sich unterwegs als Frau umzog, um nicht entdeckt zu werden. Uli interviewt ihre Mutter und ihre Schwester, und neben Archivaufnahmen werden Szenen zur Verdeutlichung als Animationen dargestellt. Bei der Behandlung von Genderfragen stellt sie auch einen Zusammenhang mit ihrer eigenen Entwicklung her und berichtet davon, wie sie sich in ihre Deutschlehrerin verliebte. Kritik:Das Werk erhielt mehrerer Auszeichnungen, darunter den Preis der besten Dokumentation beim Max Ophüls Festival. Regie:Uli Decker Buch:Uli Decker, Rita Bakacs Produzenten:Katharina Bergfeld, Martin Heisler Musik:Anna Kühlein |